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Was ist Trockeneis & wie funktioniert es ...

Trockeneis ist festes Kohlenstoffdioxid (CO2), das unter Normalbedingungen bei −79 °C sublimiert, also direkt in die Gasphase übergeht, ohne vorher zu schmelzen. Trockeneis wird hergestellt, indem unter Druck verflüssigtes Kohlenstoffdioxid entspannt wird. Ein Teil des Kohlenstoffdioxids verdampft, wobei es dem Rest die für die Verdampfung erforderliche Wärme entzieht und damit abkühlt. Es entsteht dabei sogenannter gefrorener Kohlensäureschnee. Dieser wird dann, je nach Anwendung, in die gewünschte Form gepresst. Als Strahlmittel dient hier Trockeneis in Form von reiskorngroßem Granulat (Pellets), das mit hoher Geschwindigkeit (Schallgeschwindigkeit) auf die zu reinigende Fläche gestrahlt wird. Hierbei werden drei Effekte genutzt. Die Partikel unterwandern die Verschmutzung und lösen sie ohne Beschädigung an der Oberfläche ab. Dadurch entsteht kein Wasser und es wird keine Chemie benötigt. Die Oberfläche ist öl- und fettfrei:

Thermische Energie

Temperaturunterschied (Kälteschock -79° C) zwischen Schmutzschicht und Oberfläche.

Kinetische Energie

Die Partikel des Trockeneis haben eine geringe Härte (2 Mohs) bei hoher Geschwindigkeit und beschädigen die Oberfläche nicht.

Mechanische Energie

Die Pellets sublimieren beim Kontakt mit der zu reinigenden Oberfläche, das heißt, sie gehen vom festen in den gasförmigen Zustand über. Das Volumen der Partikel vergrößert sich bis um das bis zu 700-fache ihres Volumens.

Vergleich zu anderen Reinigungsmethoden

Herkömmliche Verfahren wie die Reinigung mit Chemie, Wasser, Dampf, Sand oder Glaskorund werden zunehmend durch das innovative Trockeneisstrahlverfahren ersetzt. Die Reinigung mit Trockeneis wird den verschärften Umweltauflagen sowie den gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Produktivität gerecht.

Bei der Reinigung mit toxischen Lösungsmitteln müssen diese extra entsorgt und oft auch aufbereitet werden. Reinigungszusätze sind oft gesundheits- und umweltschädlich und werden vom Gesetzgeber schrittweise oder mit hohen Auflagen untersagt.

Das Strahlen mit Glasperlen, Kunststoff oder Glas- und Granulatelementen wirkt abrasiv und beschädigt die Oberfläche der zu reinigenden Teile. Die Strahlmittelreste bleiben zurück und beeinflussen den Produktionsablauf. Auch bei dieser Methode müssen die Rückstände und das Strahlgut getrennt, entsorgt oder aufbereitet werden, was wiederum mit hohen Kosten verbunden ist.

Bei dem Hochdruckwasserstrahlen schadet der hohe Druck sowohl den Oberflächen als auch den Materialien. Elektrische Systeme müssen wasserdicht geschützt werden. Eine getrennte Entsorgung von Wasser und den darin gelösten Rückständen ist zwingend erforderlich. Durch dieses Reinigungsverfahren ergeben sich nach der Reinigung lange Trocknungszeiten der Räumlichkeiten und Geräte.

  • Sekundärabfälle
  • elektrisch leitend
  • beschädigend
  • giftig
  • Effektivität

Trockeneis

  • nein
  • nein
  • nein
  • nein
  • hervorragend

Sand- und
Sodastrahlen

  • ja
  • nein
  • ja
  • *
  • gut

Wasserstrahlen

  • ja
  • ja
  • nein
  • *
  • ausreichend

Lösungsmittel/
Chemikalien

  • ja
  • -
  • nein
  • ja
  • begrenzt

Elektro- und Handwerkzeuge

  • nein
  • -
  • ja
  • -
  • begrenzt

* Bei der Reinigung von Gefahrstoffen und Gefahrenobjekten werden herkömmliche Strahlmaterialien beim Auftreffen kontaminiert. Diese Strahlmaterialien gelten dann ebenfalls als Giftmüll und müssen angemessen entsorgt werden.

Anwendungsgebiete

Anwendung in:

Gießereien, Maschinenbau, Autowerkstätten, Gummiwerken, Formenbau, Walzwerken, Karton Wellpappenerzeugung, Kunstharzplattenfabrikation, Brandsanierung, Fleischereien, Asbestsanierung, Chemie-Industrie, Textil-Industrie, Lebensmittel-Industrie, Schlachthöfen, Räuchereien, Großküchen, Bus und Lastkraftwagen, Eisenbahn, U-Bahn, Flugzeugbau- & wartung, Galvanik, Malereien, Spritz- und Lackierwerken, Schiffswerften, Winzerei, usw.

Reinigung von:

Styroporformen, Kunststoffen, Formen in der Kunststoff und Gummi Industrie, Druckmaschinen, Rotationsmaschinen, Motoren, Felgen, Turbinen, Liften, Rolltreppen, Förderanlagen, Tank- und Kesselanlagen, Klima- und Lüftungsanlagen, Beton, Holz, Naturstein, Kunststein, Flachwaffelöfen, Metall, Fassaden, Zentrifugen, Elektroteilen, Triebwerken, Kunststoffmöbeln, Zelten, Schirme, Brücken, Tunneln, Schiffen, Weinfässer, usw.

Entfernung von:

Kaugummi, Verkrustungen, Graffiti, Fetten, Ölen, Kunststoffresten, Trennmitteln, Taubenkot, Rost, Kalk, Ruß, Asbest, Schlacken, Urinstein, Teflon, Bitumen, PU-Schaum, Farben, Lack, Leim, Schiffsbau Antifouling, Algen, Moos, Aufkleber, Etiketten, usw.

Vorher & Nachher

Zur Darstellung der Effektivität unserer Strahlanlagen haben wir einige Vorher-Nachher-Vergleiche zu Reinigungsvorgängen in den verschiedensten Anwendungsbereichen zusammengestellt.